Die Bildsäule von Wintershof steht heute am nordöstlichen Ortsausgang zur Verbindungsstraße vom Kreisel an der Bundesstraße 13 zur Lüften und weiter zur Jura-Hochstraße.
Diese Straße war früher ein Feldweg von der Lüften nach Wintershof bzw. zum Hohen Kreuz, dermöglicherweise den Verlauf der alten Nibelungenstraße markiert.
Der Bildstock, der heute eine Höhe von etwa 1,60 Meter hat, war ursprünglich niedriger. Seine Höhe wurde dadurch erreicht, dass man (nach 1994) den unteren Teil der quadratischen Säule 57 cm hoch erneuerte, und die alte Säule drauf setzte. Dabei hat man den Stein erneut versetzt.
An der Spitze war früher scheinbar ein Kreuz angebracht, wovon die Vertiefung noch vorhanden ist. Von den vier Seiten des tabernakelartigenAufbaus tragen drei figürliche Darstellungen, die vierte eine gut lesbare Inschrift.
Darunter befindet sich noch ein Wappen, das an die Inschrift Fläche anschließt.
Bei den figürlichen Darstellungen handelt es sich um eine Kreuzigungsgruppe, dann nach Westen zu eine Frauengestalt mit Krone auf dem Haupt und einem Szepter (Lanze?) in der Linken. Diese Figur wurde deshalb auch als König bzw. Maria, die Königin interpretiert. Es kann sich aber auch um die hl. Walburga handeln, die in der linken das Buch mit dem Ölfläschchen hält.
Die Reliefs an den Seiten zeigen eine Kreuzigungsszene, bei den figürlichen Darstellungen ist eine Erklärung schwieriger. Alle figürlichen Darstellungen - sämtliche als Flachreliefs aus dem Stein gehauen – sind bis heute in ihrer Deutung umstritten und werden in der Literatur als„Heiligengestalten“ erwähnt.
Die Darstellung auf der vierten Fläche war stark verwittert und fast unkenntlich. Im gesäuberten Zustand ist eine Mönchs-Figur erkennbar. In Betracht ziehen könnte man für den dargestellten Mönch evtl. den hl. Willibald – in Verbindung zur anderen Darstellung, die als hl. Walburga angesehen wird. Besonders die auf der (heutigen) Ostseite herausgearbeitete, bereits vor erwähnte Darstellung, war rätselhaft. Sie wurde in der Bevölkerung früher als „Kapuziner“ angesprochen, und hat den Anlass zu einer Sage gegeben:
a) Danach soll hier ein Kapuziner verunglückt sein.
b) In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wollte ein Kapuziner zurück in sein Kloster nach Eichstätt. Da die Stadt aber von den Schweden belagert wurde, konnte er nicht hinein. Während er wartete, starb er vor Hunger an dieser Stelle. Verwandte von ihm setzten zu seinem Andenken diesen Stein.
Der Stein stand früher in einer Hecke entlang der alten Straße in der Nähe der heutigen, neuen Ortszufahrt.
Männer der Steinkreuzforschung Nürnberg haben den Bildstock vom „Höhenweg“ Wintershof - Hohes Kreuz, versetzt, und am 10. Oktober 1964 an seinem heutigen Standort neu aufgestellt.